joi, 11 noiembrie 2010

Abba und der Jünger (Übersetzung aus dem Rumänischen von Monica Lassarén)

















I

Ich zeichne einige Erinnerungen aus der Zeit der Lehrjahre mit meinem Abba-Geistigen Vater auf.
Abba der Einsiedler, so wie ich ihn nannte, war einfach, hatte aber einen besonders ausgeprägten Geistigen – und auch gewöhnlichen – Einblick . Er sah dich nur an und ”las” bis in der Tiefe deiner Seele.
Ich wusste von den egyptischen Vätern, vom Leben der Heiligen, auch etwas vom Geistigen Leben und von der Geistigen Lehre und versuchte, diese ”Muster” auch zwischen mir und Abba dem Einsiedler zu finden. Aber Abba der Einsiedler nahm mich direkt in sein Spezifikum auf. Ich sah ein, dass die Praxis ÜBER dem Theoretischen steht und wenn man nicht dieses ”ÜBER” sehen kann, stolpert man und man kann sogar die Entstehung eines Widerspruchs zwischen Theorie und Praxis bewirken.
Ich sah ein, dass man selbst entdecken muss, was der Geistige Vater Abba als GEHEIMNISVOLLE PRAXIS ”tut”.
Man weiß, dass es ”Große Geistige Väter” gab, die kaum sprachen und sehr wenig von ihrem Leben offen preisgaben, aber dadurch, dass sie auch manchen ebenso ”Großen Jünger” hatten, wurde ihr Geistiges MYSTERIUM enthüllt, dem sie folgten und sich so gegenseitig hervorhoben.
Viele klagen darüber, dass sie keine Großen Väter finden und die Geistigen Väter klagen darüber, dass sie keine ”Großen Jünger” haben... daher die Krise der Geistigen Praxis.
Wem es gelingen wird, auch diese ”Geistige Krise” zu überwinden, dem wird es glücken, auch eine PRAXIS des MYSTERIUMS WIEDERZUENTDECKEN, ÜBER alle Mängel und Hindernisse hinaus.
Es gibt Geistige Väter, die sich bemühen, das Geistige FEUER in den Jüngern anzufachen, was ihnen nicht leicht gelingt.
Dass Du aber selber als Jünger Geistig ”FEUER und FLAMME” bist, ist ideal. Man muss verstehen, dass das Wichtigste ist, dass es ”Große und FEURIGE Jünger” gibt, weil diese auch die Großen Geistigen Väter entdecken und am Leben halten und gleichzeitig ”Nachfolger und Fortsetzer” werden.
Wo die Guten Geistigen Väter fehlen, fehlen eigentlich ”die Guten Jünger”, die die Geistigkeit zu empfangen fähig sind.
Es gibt solche, die Jünger aus vergänglicher Neugier sind; oder solche, die, wenn sie manche Schwierigkeiten haben, ”aufgeben” oder sich in einem ständigen Wechsel von Aufgeben und Wiederkehr befinden; es gibt weniger oder gar keine FEURIGEN Jünger, die vor nichts zurückschrecken und unentwegt ”die Geistige FINDUNG” suchen.
Diese Geistige FINDUNG kann kein Lehrer dir geben, auch wenn er noch so groß ist, sondern du musst sie selber direkt und Persönlich erreichen. Und so Wirst du auch ein Nachfolger des Geistigen MYSTERIUMS sein.
Diese Bemerkungen mache ich, weil ich erst jezt, nach jahrzentelanger ”Lehre und des Suchens”, verstanden habe, was es bedeutet ”ein Wahrer Jünger” zu sein. Es is eine ”Große” GEHEIMNISVOLLE KUNST, die erweist, ob du ”Talent” hast, oder ob du ein Pfuscher und ein falscher ”Sänger” bist.
Darum vermeiden es die meisten, über diese ”PRAXIS der LEHRE” zu sprechen, und viele werden sie mehr ”schmähen” als sie anzunehmen.
Abba der Einsiedler hat mich schon am ersten Tag gewarnt:
– Du kannst bei mir sein, aber ich sehe dich nicht als Jünger an. Jünger zu sein bedeutet , dass du dich an mich und ich mich an dich binde und dass wir so das JOCH des Geistigen KREUZES tragen. Es ist schwierig ”ZUEINANDERZUPASSEN”. So bitte ich dich, meine ”Ruhe” nicht zu stören mit dieser zusätzlichen ”Verpflichtung”. Wenn du als Jünger an mich ”BINDEN” wirst, ohne dass ich mich an dich BINDE, ist das deine Sache. Wenn du imstande bist, mir zu FOLGEN, ohne dass ich dir das verlange, ohne dass ich dir zu vieles sage, so ist das deine Sache, wenn du ”Jünger” sein willst. Letztenendes wird es sich zeigen, ob auch ich dich ”ANNNEHME”, auch als SOHN-Jünger. Sehen wir, was für eine ”JüngerINBRUNST” du haben wirst.
Abba der Einsiedler wurde schon von vielen enttäuscht, die versucht haben, seine Jünger zu sein, die ihm aber viele Beschwernisse und Unannehmlichkeiten beschert haben. Manche haben versucht, aus verschiedenen materiellen Interessen Jünger zu sein, andere glaubten, ”wunderbare Heilungen” zu erhalten, wieder andere kamen als Verführer oder gar als Feinde.

II

Abba der Einsiedler sagte zu mir:
– Mein Sohn, du sollst neben dir keinen leicht zu beleidigenden, streitlustigen, listigen und leidenschaftlichen Jünger dulden.
Und so stellte er mich auf die Probe. Wenn ich sprechen wollte, stieß er mich sogar brutal zurück und lehnte ab, mich ein paar Tage zu sehen. Wie ausgemacht stieß er mich zurück, wenn ich Nahrung brauchte, wenn ich traurig und abgekämpft war und und wenn ich Hilfe gebraucht hätte.
Anfangs war ich überrascht und durcheinander, dann habe ich ihm der Bosheit verdächtigt, habe gedacht, er will mich loswerden und mich tatsächlich verjagen. Ungemeine Wut und Ärger kochte in mir, dass mir Rachegedanken kamen, dass ich ihn hätte sogar schlagen wollen. Ich kämpfte trotzdem mit dem Gedanken, ”ob er mich auf die Probe stellt, um zu sehen ob ich Geduld habe oder ob ich leicht beleidigt bin.”
– Mein Sohn, sagte Abba noch, der Empfindliche Jünger ist wie ein ”verfluchtes Weib”... Pass auf, ich bin ja Mönch und darf nicht ”weibische Gesichter” neben mir dulden. Wenn du dich Ärgerst wie ein Weib, dann verschwinde aus meinem Angesicht, auch ich verjage dich wie einen ”verfluchten Teufel”.
Der Launische und Leichtbeleidigte darf nicht Mönch werden und soll aus dem Kloster ausgewiesen werden. Du sollst kein Mitleid haben mit dem ”Empfindlichen”, genau wie mit einer giftigen Schlange, die du verjagen musst. Es ist die erste Bedingung und die Grundlage des Geistigen Lebens: du sollst Herr sein über den Ärger und die weibischen Launen. Du bist vielleicht für einen Augenblick als Mensch verstört, aber du musst dem Ärger Herr werden und vor allem, nicht darin verharren. Ich wurde schon als Kind in diesem Sinne streng behandelt. Ich war sehr wütend und Ärgerlich, aber meine Mutter hat mich geschlagen, und mich somit geheilt... Ich war fast ständig verärgert, dass niemand mehr wusste, wie man mit mir umgehen soll... ich fühlte mich ständig verachtet, ungeliebt, ich hatte den Eindruck, dass Mutter meine Schwester bevorzugt und unzähliges mehr... Sobald meine Mutter sah, dass ich verärgert und wütend war, bekam ich eine Tracht Prügel, was mich noch wütender machte. Und Mutter sperrte mich im Keller ein, wo ich hungerte und fror.
– Frau, du tötest ihn, sagte mein Vater.
– Er soll lieber sterben, als ”später ein Weib mit Bart” zu sein.
Am Abend kam sie und befreite mich aus dem Keller.
– Teufelchen, bist du wieder ein Engelchen geworden?..
Diese Worte waren für mich wie eine Offenbarung... es war klar, dass ich den Teufel in mir zum Engel machen musste, es war Pflicht. Der Ärger und die Wut, das war ”der Teufel in mir”... alle haben wir ihn, aber wir müssen ihn in einen Engel umwandeln... So dass ich mich seitdem bemühte, dieses zu tun, und das tat mir gut. Vor ein paar Jahren hatte ich einen solchen sogenannten Jünger, mit sehr schwachem Charakter und aufbrausend... Ich habe versucht ihm zu helfen, ihm zu raten, aber er bemühte sich gar nicht, ”den Teufel in ihm wieder in einen Engel” umzuwandeln... Ein anderer wieder, war aufbrausend, wurde wütend, was nach ein paar Minuten vorbei war, dann bat er um VERZEIHUNG, und vergaß seinen Ärger...
– Aber Abba, vieleicht ärgere ich mich nicht ohne Grund?
– Mein Sohn, du sollst auch ÜBER die GERECHTIGKEIT hinweggehen, es ist die Kraft, den Ärger zu überwinden und ”ÜBER” Allem zu stehen, dann verzeihst du alles, überstehst alles, du nimmst die Hiebe sogar von deinem Nächsten an. Du sollst dich ständig ÜBER Alles ERHEBEN”. Die Geistigen Väter haben vor allem große Schwierigkeiten mit den weiblichen Jüngern, die einen ausgesprochen Ärgerlichen und launischen Charakter haben. Die, die sich Ärgern, sollst du sofort verjagen, wie ”die Teufel”, ohne Mitleid. Wenn sie wieder kommen und sich demütig entschließen, sich nicht mehr zu ärgern, nimmst du sie wieder auf... und nur so machst du sie zu Wahren Jüngerinnen.
Mein Sohn,noch etwas von großer Wichtigkeit: man soll nicht glauben und auch nicht den falschen Anspruch haben, dass der Geistige Vater die Jünger LIEBT und andererseits die Jünger den Vater-Abba LIEBEN. So entsteht das schrecklichste Unglück zwischen den Jüngern und dem Vater.
Der Jünger muss in Abba-den Vater eine Möglichkeit der ”Rettung und der Erlösung”, ein ”Arzt gegen den Tod”. So soll der Jünger keine ”Ansprüche” stellen, sondern er soll das ”vom Geistigen Vater Gegebene” voll ”empfangen”.
Der Geistige Vater soll ”neutral” sein und alle gleich behandeln, und dann werden nur die Jünger BLEIBEN, die sich dem Geistigen Vater ANSCHLIEßEN, auf IHN HÖREN und ihm FOLGEN werden.
Solange diese strenge AUSWAHL nicht getroffen wird, kann nicht die zweite Stufe betreten werden, welche die Geistige VEREHRUNG ist, durch die der Jünger anfängt, den GEHORSAM gegenüber dem Vater und seine NACHAHMUNG zu HEILIGEN.

Auf der ersten Stufe werden Ratschläge und strenge Befehle-Kanons als ”GESETZE” vom Vater gegeben, unabhängig von Jünger und Vater. Auf der zweiten Stufe, empfangen die ”GESETZE” auch die GNADE-das LICHT VON JENSEITS, was dem Geistigen Vater eine GÖTTLICHE Sakralität verleiht.
Auf der ersten Stufe, sieht der Jünger den Geistigen Vater als einen ”GESETZGEBER” an, was gerade diese Explosionen des Ärgers und der Ablehnung hervorruft.
Der Jünger möchte, dass sein Geistiger Vater von Anfang an wie ein LIEBENDER Vater zu ihm sei... Vorsicht! Das ist ein großer Fehler, sowohl von der Seite des Jüngers, als auch des Vaters.
Auf der ersten Stufe, muss er unbedingt durch das ”FEUER des GESETZES” gehen, ohne einen anderen Zusatz. Der Geistige Vater ist das heilige GESETZ, das entweder er, noch der Jünger übertreten darf. Wer das GESETZ nicht voll ANNIMMT, kann nicht ein wahrer Jünger werden.
Auf dieser Stufe, wird der Vater oft als böse, verständnislos angesehen und er wird als geistig unfähig geschmäht. Hier werden die wahren Jünger auf die Probe gestellt und AUSGEWÄHLT, welche, auch wenn sie sich noch manchmal ärgern, beginnen zu verstehen und ”den Teufel in sich in einen Engel umzuwandeln”.
Dieses Über-Wunder ist die erste Stufe der Lehre. Der Teufel wird nicht mehr in einen Engel umgewandelt, weil er es nicht will, aber gerade hier ist das große Mysterium, dass du als Mensch nicht mehr wie der Teufel sein willst, sondern du willst GEHORSAM wie ein Engel sein, und so kannst du als Mensch dieses Unmögliche tun, du kannst dieses Unmögliche tun, um ”ÜBER die teuflische Ablehnung hinweg zu WOLLEN”. Dieser erste Kampf mit dem eigenen ”WILLEN” ist die erste Stufe.
Auf der ersten Stufe, muss der Jünger ”der DIENER des GESETZES” sein, wo der Jünger wie ein Diener kein Recht hat, er kann geschlagen, geschmäht und sogar verkauft werden. Der Diener hat kein Wort vor dem HERREN-Geistigen Vater.
Der Diener ist der TierMensch, der seinen HERRN ohne Ärger und Aufsässigkeit erträgt.
Der Jünger, dem es gelingt, ein solcher Geistiger DIENER zu werden, wird fähig sein, die zweite Stufe, die der GNADE, zu betreten.
Abba der Einsiedler sagte mir, dass es für die Frauen auf der ersten Stufe komplizierter ist. Die Frau ”VERSTELLT” sich, die Dienerin des GESETZES zu sein, um ihrer ”geheimen Befriedigung” willen, aber wenn sie sieht, dass sie das nicht erreicht, kocht sie über vor Wut und teuflischem Ärger, was schwierig zu verbessern ist. Der Ärger der Frau ist ”teuflischer” als der des Mannes, weil sie ”NICHT WILL”, ”den Teufel in ihr in einen ENGEL” UMZUWANDELN. Die Frau vermischt das Geistige mit ihrer eigenen, ”geheimen Befriedigung und Unzufriedenheit”, und nur mit großer Mühe kann man etwas tun. Aber der Geistige Vater soll auf das GESETZ NICHT VERZICHTEN, und nur die Jüngerinnen werden somit AUSGEWÄHLT, die Jüngerinnen WERDEN können. ”Das teuflische weibische Mitleid”, das das GESETZ umgeht, ist der größte Fehler des Geistigen Vaters. Viele Geistigen Väter fallen selbst zu ”Dienern des teuflischen weibischen Mitleides” herab.
Auf der ersten Stufe ist der Geistige Vater KREUZ und KREUZIGUNG, um dann in der GNADE AUFZUERSTEHEN- die zweite Stufe.
Auf der ersten Stufe hat der Geistige Vater Stock und Schwert in der Hand. Der Jünger betrachtet ihn als ”den GESETZGEBER”, die GRENZE, die man nicht überschreiten kann.
Die AUFERSTEHUNG in der GNADE auf der Zweiten Stufe ist ”die ENTFALTUNG des GESETZES zur GNADE”, wo das GESETZ- die Geistige GRENZE sich VERKLÄRT und ÖFFNET wie eine Geheimnisvolle Tür zur Welt des JENSEITS.
Das GESETZ – der Kanon – der Geistige Vater ist nicht mehr etwas ”Verschlossenes”, sondern SCHLIEßT sich AUF und so wird es vom Jünger mit einer Geheimnisvollen FREUDE EMPFANGEN, und so wird ”das Teuflische im Inneren in einen Engel verwandelt”.
Der Geistige Vater selbst wird als ENGEL GOTTES angesehen, auch wenn er das SCHWERT Trägt. Und so werden im Jünger eine HEILIGE VEREHRUNG und im Vater eine Geistige AUFMERKSAMKEIT geweckt.
Vorsicht! Hier kann ”das weibische angeblich geistige Zuckersüßsein” auftauchen, was den unglücklichen Fall vieler bedeutet.
Viele sogennante Jünger glauben, dass sie den Geistigen Vater VEREHREN mit allerlei ”betrügerischen Aufmerksamkeiten”. Vorsicht! Der Geistige Vater soll ”streng” mit den Gaben von den sogenannten Jüngern umgehen und sie möglichst ablehnen. Manche wollen den Geistigen Vater mit solchen ”Gaben” ”kaufen und beherrschen”. Die Frauen versuchen das in zunehmender Weise.
Der Geistige Vater muss die Gaben ”Empfangen”, aber alles vor den respektiven Jüngern ”verbrennen”.
Ein Geistiger Vater pflegte, alles was die Jünger als ”Gabe” brachten, gleich in zwei Hälften zu teilen, er Segnete dann alles und gab es zurück, damit die Jünger GEHEILIGT werden, und den Rest gab er anderen und er behielt kaum etwas für sich selbst.
Die Jünger sollen wissen, dass der Geistige Vater nich mit ihren ”Gaben” ”gekauft” werden kann.
Die Dritte Stufe ist die HÖCHSTE, die des wahren Jüngers, wenn die GNADE des GESETZES sowohl SOHNES- als auch VATERLIEBE wird.
Es gab auch Heilige, die keine Jünger hatten, die diese STUFE ERREICHT haben. Die Geistige Komplexität beinhaltet auch ”umfassende Ratschläge”, aber die Stufen zwischen dem Jünger und dem Geistigen Vater müssen respektiert werden.

III

Ich werde nie meine erste ”Auseinandersetzung” mit Abba dem Einsiedler vergessen.
Es war über ein Monat vergangen. Ich wohnte in einer Hütte, unweit der des Einsiedlers. Abba der Einsiedler verbarg vor mir seine asketischen Bemühungen, deswegen zog er sich zurück. Die sogenannten Jünger empfing er von Zeit zu Zeit.
– Mein Sohn, der Geistige Vater darf sich nie in dem selben Raum mit dem Jünger aufhalten. Auch der Vater ist noch ein Mensch, er hat sogar manche Unzulänglichkeiten, die den Jünger ”verleiten-verwirren” könnten. Noch darf der Jünger nicht von Anfang an die Askese des Geistigen Vaters sehen, sondern erst nachdem er die obengennanten Stufen der Lehre durchgemacht hat.
Der Jünger ”Verlangt” den EINGANG zum Geistigen Vater und der Geistige Vater wird ihn gemäß seiner ”Weisheit” EMPFANGEN und ihm Rat erteilen.
Der Jünger muss ein ”Geistiger Diener” sein, um die ”GNADE des Jüngers” zu erhalten.
Der Jünger soll ihn aber fragen, ob er etwas braucht als materielle Hilfe. Auch ich schnitt Holz, brachte es zu seiner Tür, brachte ihm Wasser und war ihm behilflich in kleinen Dingen.
Dabei brannte in mir der Wunsch, bei ihm zu sein, wie Maria zu seinen Füßen, nicht ihm zu dienen wie Marta.
Abba ”wies mich ab”, er ließ mich zappeln, damit ”die teuflischen Ketten in mir zerreißen.”
Eines Tages, nach schwerem Kampf mit allerlei Gedanken, ging ich zu Abba, damit er mich ”stärkt.” Ich langweilte mich und es war, als ob ich wünschte, in die Welt zurückzukehren.
Wie ausgemacht- er empfing mich nicht. ”Warte noch eine Weile” war seine ganze Antwort, ohne mir die Tür zu öffnen.
Auf einmal wurde ich wütend, ich stieß mit dem Fuß in die Tür, dass sie einen Riss bekam und verärgert ging ich zurück zur Hütte. Inzwischen hatte auch ein Sturzregen eingesetzt, der mich tüchtig durchnässte.
Ich kochte vor Ärger und Wut. Ich konnte diese ”militärische Geistigkeit”, oder, wie ich sie in meiner Wut sah, ”böse Geistigkeit” nicht verstehen... Warum kommt es uns nur vor, dass die Geistigen Väter böse sind, dass sie die Heiligen spielen und dass sie ”falsch geistig sind”?... Das und noch mehr und noch Schlimmeres ging mir durch den Kopf. Ich wollte weinen, aber ich erinnerte mich, dass ich ”kein Weib mit Bart” sein darf. Ich konnte nicht mehr Beten. Ich aß wie ein Besessener und eine unsägliche Gier nach Essen und Zügellosigkeit kam in mir auf.
Ich spielte auch den Beleidigten und eine Woche lang ging ich nicht zu Abba. Ich hasste ihn zu Tode.
In meinen Ohren klangen Abbas Worte: ”WARTE noch.”
Ich schäumte vor Wut... wie soll ich denn noch WARTEN?... Diese Geistigen Väter haben das Zeitgefühl verloren... Nein, nein, tausendmal nein, nur nicht dieses unausstehliche WARTEN...
In diesem ”Zappeln” fing ich an, manches zu ”verstehen”. Jünger zu sein, heißt also vor allem ”das WARTEN des Geistigen Dienens”. Wie lange noch WARTEN? Also, solange bis ”die Verteufelung in mir sich in Engel umwandelt” muss ich noch WARTEN.
Ich wünschte, bald alle Geistigen MYSTERIEN zu empfangen, aber Vorsicht, ”Perlen wirft man nicht vor die Seue.”
Auch manche Geistige Väter machen den Fehler, dass sie die Jünger mit angeblichen ”Vergeistigungen” überhäufen, die mehr schaden und ihnen nicht das wahre Gesicht eines Jüngers ”bilden”. Das Kind kann nicht auf einmal Mann werden, bis es nicht Wächst. Der Jünger muss Wachsen.
So fing ich an, mich zu beruhigen. Ich ging zu Abba demütig wie ein ”hungriges und braves Hündchen”.
– Lebst du noch, mein Sohn? waren die Worte des Einsiedlers.
– Verzeih mir, Abba! soviel konnte ich noch antworten.
– Pass auf, morgen ist der Tag wenn du beichten musst, fügte er noch hinzu.
Ach! Auch die Beichte durchwühlte mich mit Wut. Die bösen Gedanken, die jugendlichen Leidenschaften und allerlei teuflischer Wahnsinn kämpften gegen mich an... Ich wünschte, dass der Abba beim Beichten mich von all diesem auf einmal ”befreien” würde. Abba sagte ruhig: WARTE mit Geduld!
– Wielange soll ich denn noch WARTEN, ich kann ja nicht mehr... Ich platze...
– Gerade das muss sein, ”PLATZE”, und so wird sich dein Wesen ÖFFNEN, damit die GNADE des HERRN JESUS CHRISTUS in dich eindringen kann.
– Ich bin ein Elender, ein verkappter Leidenschaftlicher, ein verdeckter Verteufelter... tue etwas mit mir...
– Du musst etwas tun, nicht ich, antwortete mir Abba.
– Was soll ich tun?
– Wie oft soll ich dir denn noch sagen... WARTE mit Geduld. Das Kind beschmutzt sich, es riecht schlecht und langsam-langsam ändert es sich... Der Jünger ist wie ein stinkendes Kind, das sich zunehmend seines Schmutzes bewusst wird und so Wächst.
– Wie kann ich mich denn Reinigen?
– Durch FASTEN und durch BETEN!
– Ach! Wieder durchwühlte mich Wut und Ärger...
In der Wüste, wo ich mit Abba lebte, hatte ich nichts anderes zu essen als Weizen und Mais, woraus ich das sogenannte ”Einsiedler-BROT” machte, das heisst Mehl mit einwenig Wasser mischen und zu einem harten, keksähnlichen, einen Zentimeter dicken Teig ausrollen, den ich dann an der freien Luft trocknete.
Ich zermalmte täglich eine Maß- eine Handvoll- Weizen und einwenig Mais, der den Teig etwas mürbe macht, sonst würde er nach dem Trocknen sehr hart.
Ich hatte noch ein paar Beeren, Brombeeren, Himbeeren, Hagebutten und wilde Birnen. Ausserdem hatte ich noch etwas Essig aus diesen Früchten.
Ich, der gewohnt war an vielfältiges, fettes Essen, eingedickte Speisen, Gebratenes, wurde gezwungen, einen ”geschmacklosen Teig” zu essen... Am Anfang war ich nicht so empfindlich, vor Hunger aß ich ihn auf jeden Fall. Nach einer Zeit aber eckelte ich mich davor und konnte ich ihn nicht mehr vertragen.
– Abba, ich kann dieses unmögliche Brot nicht mehr essen.
– FREUNDE dich AN mit ihm!
– Was für eine knüppeldicke Wut... Wie soll ich mich ANFREUNDEN?...
– Sieh zu, wie du allein zurechtkommst... es gibt aber nichts anderes zu essen... das ist alles... alles...
Ich war verzweifelt. Daher meine Neigung, unterschiedliche REZEPTE zu erfinden. So machte ich eine Art ”Milch” aus diesem eingeweichten BROT, oder direkt aus dem gemahlenen Weizen und Mais. Nachher kombinierte ich diese mit Kräutern. Ich kombinierte sie nicht mit Früchten, weil das mir Blähungen verursachte. So habe ich mich mit dem Einsiedler-BROT ANGEFREUNDET.
Was das FASTEN betrifft, sagte Abba mir:
– Mein Sohn, du darfst essen so oft du Hunger hast, aber nichts anderes. Darin liegt das Geheimnis, es darf nur BROT sein und einfache Zutaten von Kräutern. Du kannst versuchen bis abends zu Fasten, sogar zwei-drei Tage... wie du magst, aber du wirst dich überzeugen davon, dass es beim FASTEN nicht ”um die Dauer” geht, wie die meisten glauben, sondern darum, ”WAS du isst”.
Du sollst nur Getreide als BROT essen, mit kleinen Zutaten von Kräutern und anderem, das ist das FASTEN, in erster Reihe das des Einsiedlers und dann der anderen, die das möchten.
Manche behaupten, dass sie bis abends Fasten, wenn sie dann aber allerlei schweres Essen, mit viel Süßigkeiten, Gekochtem und Gebratenem zu sich nehmen...
Die Leidenschaften der Jugend haben hier ihren Ursprung... im Essen.
Bei mir, hier, in der Wüste, findest du bloß Weizen und Mais, keine Bohnen, keine Öle zum Braten. Manchmal brachte jemand ein paar Kartoffeln, Nüsse und gebackenes Brot, das ich trocknete für die ”Brotsuppe” zu den Feiertagen. Süßigkeiten sind nicht erlaubt, außer den Waldbeeren. Im Sommer gibt es noch Pilze. Die Brennnesseln sind die wichtigsten Kräuter, die man auch für den Winter trocknet.
Was das BETEN betrifft, hatte Abba der Einsiedler wieder seine Spezifische Weise für den Jünger. Wie er im Geheimen BETETE, das war etwas anderes.
Verlange nicht vom Jünger, dass er viel BETET, sondern stelle ihn an zu verschiedenen physischen Arbeiten. Halte ihn an, anfangs mit dem BETEN nicht zu übertreiben, weil das ”die Verteufelung in ihm” und die Leidenschaften erstärkt.
Er soll aber viele Niederwerfungen und Verneigungen verrichten. Mir hat er, auch wenn ich körperlich schwächer war, bis zu 500 Niederwerfungen und 3000 Verneigungen auferlegt.
– Ich will das Gebet des Verstandes und des Herzens, sagte ich zu ihm.
– Auf der ersten Stufe ist das dem Jünger nicht erlaubt.
– Ich verrichte mein Gebet ohne Aufmerksamkeit, nur der Form nach... mit vielen Gedanken.
– Das ist unwichtig... sagte mir der Einsiedler, es muss aber mit Strenge und zu seiner Zeit verrichtet werden.
So schien es mir, blieb ich lange Zeit ”in der Luft”. Ich aß mechanisch, ich betete mechanisch, alles machte ich ohne Herz.
Ich WARTETE aber auf das geheimnisvolle ”PLATZEN” in meinem Inneren, wie Abba sagte.
Ich wurde ruhiger, mir vergingen Ärger und Wut schneller.
Das geheimnisvolle WARTEN fühlte ich wie einen GEIST, von dem ich mir WÜNSCHTE, dass Er auf mich HERABSTIEGE und in mich EINDRINGE.
Ich ERWARTETE die Zweite Stufe der Lehre, die Stufe des ÖFFNENS der GÖTTLICHEN GNADE.
Ich begann auch die Geistige FREUDE zu verspüren!
Diese ”Merkzeichen” sind gültig auch für die, die einer Klostergemeinschaft gehören. Als Erste Stufe soll der Bruder, der Anfänger ist, die Regel des Klosters befolgen. Dem Geistigen Vater gegenüber soll er die gehörige Verehrung erweisen und so wird er, gemäß seinem geistigen WUNSCH zur GNADE AUFSTEIGEN.

IV

Viele möchten auch Berichte über das ”private Leben” Abba des Einsiedlers. Die besonderen Geistigen Väter geben aus ihrem Geistigen Leben nichts preis, und was die Jünger ab und zu entdecken, ist nur je ein Teilchen davon. Ich versuche auch so einen Teil aufzuzeigen.
Erst jetzt, nach vielen Jahren, kann ich unterscheiden, worin ”das Geistige Mysterium” Abba des Einsiedlers, wie ich ihn Nannte, bestand.
Davon habe ich das Karpatinische Spezifikum erlernt, das ich versuche hervorzuheben und aufmerksam darauf zu machen. Abba der Einsiedler war ein Eingeborener-Erdbewohner, mit ”dem reinen Blut der Ahnen” in den Adern, mit jenem ”Memorial des Volkes und des eigenen Landes”, wo das ganze bodenständige ERBE AUFBEWAHRT wurde. Er war EINS mit dem Volk-dem Land-dem Ort.
Noch mehr, auch Abba der Einsiedler war ein ”Nachfolger-Fortsetzer der Karpatinischen Einsiedler”, weil er die Lehre bei einigen solchen durchgemacht hatte, die noch am Leben waren.
Unsere Einsiedler aus den Karpaten waren an eine TRADITION des ”ORTES” ”GEBUNDEN”, die ich jetzt versuche zu ”definieren”, sie sozusagen auch ”Theologisch-mystisch” einzuordnen.
Die Großen Karpatinischen Einsiedler, einfach und erdgebunden, hatten nicht die ”Schulen” vom Berge Athos, von Jerusalem, von Russland, aber sie hatten die LEHRE des BLUTES des ORTES-des Landes.” Davon das Karpatinische Spezifikum, das ich in die sogenannte Mystik der IKONE einordne.
Abba der Einsiedler verehrte im besonderen eine Große IKONE der MUTTER GOTTES mit dem GÖTTLICHEN KIND auf dem Arm, zu der er auch eine Ikonlampe hatte, wo er ”Öl” verwendete, das er einzig und allein zu diesem Zweck besorgte.
Diese IKONE war alles für ihn. Am Anfang beschuldigte ich ihn sogar einer Art ”Idolatrie”.
Ich hatte schon einige Philokalische Schriften gelesen, insbesondere über den Hesychasmus des Hl. Greogorius von Palama, betreffend ”Das Gebet des Verstandes.”
Ich war der Meinung, dass der Verstand und dessen Geist die wahre Geistigkeit sei. Abba der Einsiedler übte nicht das Gebet des Verstandes, sondern das GEBET der IKONE aus.
In meiner jugendlichen Unbedarftheit und Begeisterung versuchte ich ”die Hesychastische Mystik” dem Abba beizubringen. Er hörte mir aber lächelnd zu und antwortete nichts. Erst nach einigen Tage sagte er zu mir:
-Ist der Mensch Sohn oder Verstand? Der Sohn hat Verstand und Gefühl und die IKONE des SOHNES ist der Mensch. Mensch und SOHN ist eins. Der Mensch ist der Sohn und der Sohn ist der Mensch. GOTT hat dem Menschen das Bild des SOHNES EINGEFLÖßT und gerade das machte ihn zum Menschen. Der Sohn ist der Ganze Mensch und der Ganze Mensch ist ein Bild des SOHNES.
– Aber, Abba, das Mysterium des GEISTES im Bild des SOHNES ist der Verstand, der ihn über alles zu GOTT erhebt.
– Für mich, mein Sohn, hat GOTT die Welt geschaffen, um in sie HERABZUSTEIGEN, das größte Wunder, und er zeigte mir die IKONE.
– Abba, die Welt ist verderblich und nur der Verstand ist das ”Abbild” des Antlitzes GOTTES. Der Mensch muss JENSEITS des Leibes schreiten.
– Mein Sohn, darum ist der Mensch ein Mensch, weil er ein Sohn im Leib ist.
– So ist es! Der Mensch über dem Leib ist Engel.
– Mein Sohn, werde nicht zum Häretiker, wenn du so sprichst. Verwechsle nicht den Menschen mit dem Engel und vermische sie nicht. Der Mensch wird niemals Engel und der Engel wird niemals Mensch, sondern sie ”Ähneln” einander als GOTT-Liebende Geschöpfe. Der Mensch soll GOTT LIEBEN wie ein Engel und das ist die Ähnlichkeit mit dem Engel, aber er selbst ist kein Engel. Man sagt, dass die Engel, die durch den Fall zu Teufeln geworden sind, versuchen, sich mit den Menschen zu vereinen, in ihrem Wunsch, Menschen zu werden, aber das ist unmöglich und so ”verteufeln” sie die Menschen, besonders die Frauen. Darum suchen die Teufel vor allem ”Platz” im Menschen. Auch in der Bibel sagt man, dass die Teufel-Engel planten, sich mit den schönen Töchtern der Menschen zu ”paaren”, aber sie machten nichts anderes, als sie ”in Unzucht zu verteufeln” und so sagt man, dass die Riesen entstanden... aber man soll nicht glauben, dass die Engel-Teufel selbst als Riesen geboren wurden, sondern die teuflischen Leidenschaften im Innern der Menschentöchter gebaren anormale Menschen, aber noch immer Menschen und durch Menschliches Paaren, aber mit ”teuflischer Leidenschaft.”
Der Mensch ist das GEHEIMNISVOLLSTE Geschöpf GOTTES, darum INKARNIERTE Sein SOHN sich in das Bild des Menschen, weil der Mensch als das MYSTERIUM des Bildes des SOHNES erschaffen wurde. Für mich ist der Mensch, als Abbild des SOHNES GOTTES, alles, und er wurde mit Verstand und Herz erschaffen.
– Aber der Verstand macht der Mensch zum Menschen, behauptete ich.
– Nach meinem Verständnis, macht das BILD des SOHNES den Menschen zum Menschen. Ich sehe HERRN CHRISTUS als BILD vom SOHN GOTTES; dass auch der Verstand die Welt Erdachte, ist Sein Werk. Ich vermische nicht das BILD mit dem Werk. Für mich kommt zuerst die INKARNATION CHRISTI in das BILD des Menschen und nachher DER, der Jenseits der Welt ist. Für mich, kommt zuerst GOTT- Der in die Welt gekommen ist, und erst nachher Der, der Jenseits der Welt ist.
– Mit dem Verstand müssen wir GOTT- Den Jenseits der Welt, als GEIST erreichen, wir müssen zu GOTT Hinaufsteigen, behauptete ich.
– Ich Steige nie Hinauf zu GOTT; sondern, als ein Geschöpf von unten RUFE ich GOTT an, dass er zu mir HERABSTEIGE und mir so BEGEGNE.
– Der AUFERSTANDENE CHRISTUS, mit dem LEIB im GEIST, der Jenseits des Leibes, ist der Wahre CHRISTUS.
– Für mich, sagte Abba der Einsiedler, ist der im LEIB AUFERSTANDENE CHRISTUS- um in der EWIGKEIT LEIB zu VERBLEIBEN, und nicht um in den GEIST, der Jenseits des Leibes ist, überzugehen - das große MYSTERIUM. Für mich, so wie ich von meinem Geistigen Vater lernte, ist der in den Leib HERABGESTIEGENE GEIST, der GEIST, den wir Erhalten. Ich STEIGE nicht in den GEIST HINAUF, sondern ich RUFE den GEIST an, dass Er in mich, das Geschöpf, HERABSTEIGE und mich so Vergeistige.
– GOTT hat die Welt erschaffen, um sie zu Ihm zu ERHEBEN und sie ”Gott durch die GNADE zu machen”, sie in den GEIST zu verwandeln, DAMIT sie TEIL am GÖTTLICHEN HABE, meinte ich.
– GOTT hat die Welt erschaffen, nicht um sie nachher zu vernichten, sie im GEIST zu ”löschen”, sondern damit der EWIGE GEIST in die Welt HERABSTEIGE und in Seinen Geschöpfen RUHE. Dieses RUHEN des GEISTES, auch im Geschöpf, ist die bei uns als Erbe weitergegebene Geistigkeit. Der AUFERSTANDENE CHRISTUS RUHT auch im LEIB, nicht im GEIST, darum bleibt das Große MYSTERIUM CHRISTI auch Seine EWIGE INKARNATION. Darum haben wir das HEILIGE ABENDMAHL mit dem GÖTTLICHEN LEIB des AUFERSTANDENES CHRISTUS, in Dessem LEIB auch der HEILIGE GEIST RUHT.
Am Anfang schien mir, dass Abba der Einsiedler der Philokalischen Lehre widerspricht, aber dann sah ich ein, dass es das gleiche war, nur in einem eigenen Spezifikum des Ortes, das autochthone Karpatinische Spezifikum.
GOTT ist sowohl in der HERABSTEIGUNG als auch in der HINAUFSTEIGUNG und auf den beiden Wegen findet die BEGEGNUNG mit IHM statt. Dass du Im GEIST RUHST durch die Kontemplation des Verstandes oder dass der GEIST in dir, der du Leib und Seele bist, RUHT, ist eins. Der GEIST verleiht eine GÖTTLICHE KONDITION in beiden Fällen.
Ich habe dieses bodenständige Spezifikum, das die INKARNATION des CHRISTLICHEN GEISTES hervorhebt, das IKONISCHE Spezifikum gennant.
Abba der Einsiedler, als Erbe des ancestralen Memorials dieses Landes, hatte diesen GEIST in Hülle und Fülle.
– Wie BETEST du, Abba, nicht mit dem Verstand?
– Mein Sohn, ich BETE mit meinem ganzen Wesen, mit Seele und Leib, als das Ganze, was der Mensch ist. Ich mache aus dem Menschen die IKONE des RUHENS CHRISTI. Betrachte die IKONE... alles ist RUHEN, in dem der GÖTTLICHE GEIST seine WOHNUNG findet. Welch große Geistige FREUDE ist es, dass du zur WOHNUNG wirst, wo CHRISTUS und der ALLHEILIGE GEIST RUHT. Ich erhebe mich nicht mit dem Verstand und dem Herzen zum GEISTIGEN empor, sondern ich werde als Mensch-Sohn mit Leib und Seele ANBETUNG-VERNEIGUNG, und in der Ikone der ANBETUNG RUFE ich HERRN CHRISTUS AN, und bemühe mich, Ihn und den ALLHEILIGEN GEIST UND den SEGEN des VATERS darin RUHEN zu lassen. Mein Verstand und mein Herz ist die ANBETUNG-VERNEIGUNG selbst, und so Stehen meine Gedanken und Gefühle Still, und die Sündigen werden gereinigt. Ich verwandle nicht Verstand und Herz in GEIST, wie du sagst, sondern verwandle sie in ANBETUNG-VERNEIGUNG des Sohnes-des Menschen, und aus dieser ANBETUNG-VERNEIGUNG mache ich einen ALTAR, auf den HERRN CHRISTUS und der ALLHEILIGE GEIST HERABSTEIGE. Ich Vereinige mich nicht mit dem GEIST, sondern mit der ANBETUNG-VERNEIGUNG, wo der GEIST und das LICHT wohnt. In dieser ANBETUNG-VERNEIGUNG RUHT GOTT und ich RUHE ebenfalls in dieser ANBETUNG, und in der ANBETUNG-ALTAR BEGEGNEN wir uns und VEREINIGEN uns zum HERZEN-zur IKONE. Mein Verstand und mein Herz werden nicht GEIST, sondern ANBETUNG-VERNEIGUNG, in der der GEIST RUHT. Du sagst, dass du ständig den Allheiligen NAMEN des HERRN JESUS CHRISTUS Aussprichst. Ich wiederhole unablässig im NAMEN HERRN JESUS die ANBETUNG-VERNEIGUNG, weil die ANBETUNG-VERNEIGUNG das GEHEIME BILD des HERRN JESUS und des ALLHEILIGEN GEISTES ist. Aber meine Aufmerksamheit gilt im besonderen der ANBETUNG-VENEIGUNG, wo du HERRN JESUS und den ALLHEILIGEN GEIST RUHEN lassen sollst, in Dem auch ich selbst Ruhe.
Mein Verstand und mein Herz erhalten kein GEISTIGES Sehen, sondern sie erhalten ein SEHEN des KREUZES-der ANBETUNG-VERNEIGUNG, als ein ALTAR- eine IKONE, worin GOTT RUHT. In die ANBETUNG-VERNEIGUNG lege ich alles hinein, jede Vorstellung und jedes Gefühl, jede Erleuchtung und jedes Sprechen. Mein Abba der Einsiedler machte Niederwerfungen und Verneigungen Tag und Nacht ohne Unterlass und er starb in der Verneigung.
Du kannst das auch mit der Atmung im Zustand der Ruhe tun. Wenn du die Luft einatmest, sollst du dich Erweitern-strecken in deinem Innern, Leib und Seele, aber wie ein STRECKEN auf dem KREUZ, weil das KREUZ die ÖFFNUNGSTÜR ist, und so sollst du deine ganze Aufmerksamkeit auf diese ERWEITERUNG richten.
Oder du sollst die Aufmerksamheit auf das Ausatmen der Luft richten, in der Geste der VERNEIGUNG deines Ganzen Wesens, der VERNEIGUNG von allem, was es in dir als Leib und Seele gibt, und von allem, was von außen kommt, und so sollst du EINS mit der ANBETUNG-VERNEIGUNG werden, wo du GOTT und dich selbst RUHEN lassen sollst.
Der Verstand wird versuchen zu denken, die Sinne werden dir Bilder geben, aber leg alles in die Form der ANBETUNG-VERNEIGUNG hinein. VERHARRE in der VERNEIGUNG wie in einer IKONE. Deswegen ist für mich die IKONE ”der GEHEIMNISVOLLE ALTAR”. Wie in der IKONE zu VERHARREN ist die Hohe Stufe der Geistigkeit, die ich von meinem Abba erlernte.
Die ANBETUNG-Das Niederknien des eigenen Wesens vor GOTTES ANGESICHT, DEM in der DREIEINIGKEIT – VATER, SOHN UND HL. GEIST – Seienden, ist meine Praxis, wie du sagst. Ich suche nicht Visionen, Lichter, was weiß ich was für Wunder... ich verscheuche sie sobald sie mir erscheinen. Für mich ist die VERNEIGUNG-ANBETUNG wie in der Ikone die Größte VISION und das größte Wunder und das größte LICHT. Dieses LICHT der GNADE, das in meiner VERNEIGUNG RUHT und BESCHÜTZT wird, ist das ÜBER-natürliche, das VERGÖTTLICHENDE ERLEBEN. O wenn du nur einen Tropfen der FREUDE der VERNEIGUNG wie in der IKONE schmecktest!
Abba der Einsiedler sprach nicht mehr über sein Mystisches Erleben. Was ich davon noch mitbekam, hat Seine Geistigkeit mir vervollständigt.
Ich, als junger Mensch, ein Suchender nach den Mysterien, verstand die Große Geistigkeit der Auserwählten in drei Punkten: Die Hochleistungsaskese, das wunderwirkende Gebet und die Gabe der Heilung, so wie ich in den Lebensbeschreibungen der Heiligen gelesen hatte. So suchte ich auch bei Abba dem Einsiedler diese ”Zeichen.”
Die Hochleistungsaskese verstand ich durch die KRAFT der Großen ÜBERNATURLICHEN ANSTRENGUNGEN, wie viel Fasten, Nachtwachen, das Verharren im Gebet, so lange wie möglich, sogar tagelang, wenig Schlaf, Ruckzug und Schweigen, totaler Verzicht auf alles Weltliche und Leibliche.
Als Einsiedler interessierte mich stark das sogennante ”Gebet des Stillwerdens”... oder, nach der Philokalia, das Gebet des Verstandes und des Herzens.
Abba der Einsiedler erklärte mir einigermaßen ”sein Spezifikum”, aber ich suchte auch die ”Weise”, dieses IKONISCHE Gebet auszuüben. Ich wollte wissen, wie er einen ganzen Tag nur im Gebet verharren konnte, oder wie er nachts Wachte, wie er sich Seelisch und körperlich im Kampf gegen die Gedanken und Leidenschaften verhielt.
– Ich will ”Das Gebet des Stillwerdens” ausüben, Abba! Wie soll ich mich verhalten?
– VERHARRE UNBEWEGT wie in der IKONE!
So hieß er mich, ”STILLZUSTEHEN”, einige Minuten bis zu einer Stunde und mehr.
– Mein Sohn, den Betenden erkennst nach seinem Vermögen, in der VERNEIGUNG-ANBETUNG zu VERHARREN, in dieser GESTE, mit Seinem ganzen Wesen, nicht mit dem Verstand und mit der Vorstellung. Er darf auch manchmal eine kurzes Gebet sagen, aber die AUFMERKSAMKEIT soll auf das VERNEIGTE STILLSTEHEN gerichtet sein.
Wenn ich zu ihm kommen durfte, hieß er mich erstmals, auf einem Stühlchen zu sitzen, UNBEWEGT zu BLEIBEN und erst nachher sprach er mit mir. Anfangs war das eine Pein, es war als ob ich innerlich platzte.
– Ich kann nicht UNBEWEGT bleiben, Abba. Ich bin jung, ich muss mich mit dem Leib und mit dem Verstand bewegen, aber es soll eine Geistige Bewegung sein. Lehre mich die Geistige Bewegung.
– Mein Sohn, die Geistigkeit bedeutet Geistiges RUHEN.
– Aber das gewinnt man mit der Zeit.
– Mein Sohn, mein Abba sagte zu mir, dass man mit dem ENDE ANFANGEN muss, dann Fängt man Richtig an. Die christliche Geistigkeit bedeutet ”BINDUNG-VERHARREN-GRENZE” und gerade diese UNBEWEGTHEIT ist ihre Verwirklichung. Wenn du nicht ”VERHARRST”, wird auch GOTT nicht in dir VERHARREN. Übe dieses VERHARREN aus, für kurze Zeit während der Arbeit, wenn du sitzt auf dem Stuhl, vor dem Schlafen, während des Essens. Die beiden, das VERHARREN und die VERNEIGUNG-ANBETUNG sind ”der lebenslange Kampf” dessen, der im Geist lebt. Achtung! Das VERHARREN soll durch die VERNEIGUNG und die VERNEIGUNG SOLL durch das VERHARREN geschehen. HALTE alles AN, lass nur die Atmung frei. Der Verstand soll im VERHARREN selbst VERHARREN und so wird er ruhig. Der Verstand ist am beweglichsten, darum ist er auch am schädlichsten und von Leidenschaften beladen. Aber du musst den Verstand an die UNBEWEGTHEIT BINDEN und so beruhigst du ihn:
Wie du sagst, durch das wiederholte Aussprechen des NAMENS des HERRN JESUS, oder durch die UNBEWEGTE VERNEIGUNG-ANBETUNG. Manche üben ”gedankliche Prozesse, Meditationen” aus. Du sollst diese vermeiden, weil sie in dir gefährliche ”Fixierungen” verursachen können. Der Verstand darf sich nicht fixieren, sondern er soll VERHARREN in einem VERHARREN, das nicht zum Verstand gehört. Das Verharren des Verstandes in dem eigenen Verstand ist sehr gefährlich. Ich kannte auch manche, die wegen dieser Ausübung der ”Fixierung des Verstandes im Verstand” verrückt wurden. Ich HALTE den Verstand AN im VERHARREN der VERNEIGUNG-ANBETUNG meines Ganzen Wesens und so VERNEIGT sich auch der Verstand, nicht in sich, sondern ÜBER Sich HINAUS.
Sei hier sehr vorsichtig. Die Gedanken stürmen heran, weil sie ”leidenschaftliche Fixierungen” des mit den Sinnen und mit dem Wüten des Teufels verbundenen Verstandes sind. Du musst sie aus der Fixierung des Verstandes herausholen, in ein VERHARREN Jenseits des Verstandes hinüberleiten, und damit beruhigst und reinigst du sie, du befreist sie von den Leidenschaften. Ich habe manchmal gehört, dass viele eine sogennante Praxis des Verstandes ausüben. Sei vorsichtig, lass dich nicht vom ”Baum der Vertreibung aus dem Paradies” verführen, den wir in uns haben, als die Saat der Sünde Adams. Im Paradies, anstatt dass Adam ANHÄLT vor der GRENZE des Baumes des BUNDES, auch der Baum der Verführung genannt, ”isst” er, das heißt er ”geht mit Gewalt hinüber”, zerreißt die GRENZE und legt sie in sich selbst, das heißt er ”fixiert die GRENZE in sich selbst”, dabei aber wird nicht mehr das VERHARREN- der BUND- die GRENZE fixiert, sondern wird das ”Zerreißen-die Zerstörung” fixiert, und so entsteht aus Adams Sünde ”die Saat des Todes”, die Saat der eigenen Zerstörung. Der Mensch muss VERHARREN in der VERNEIGUNG-ANBETUNG an der GRENZE-dem HEILIGEN VERHARREN, sonst bewirkt er ein vielfältiges zerstörerisches ”Verharren” in sich selbst. Die leidenschaftlichen Gedanken sind das vielfältige ”zerstörerische Verharren”, als Gedächtnisinhalte, die geerbt oder auch durch das eigene Leben entstanden sind.
Deswegen braucht man Gesetze-Kanons im Geistigen Leben, weil diese Heiliges VERHARREN sind. Alle einsiedlerischen und geistigen (asketischen) Anstrengungen sind in diesem Sinne, des Heiligen VERHARRENS. Merk dir das ordentlich. Bis du nicht das Heilige ANHALTEN gewinnst, wird auch GOTT nicht ANHALTEN, um in dir zu RUHEN. Die Heiligen haben dieses Heilige ANHALTEN gewonnen.
Diese Enthüllungen des Einsiedlers klärten vieles, was mich aufwühlte.
So versuchte auch ich, dieses Heiliges VERHARREN auszuüben. Das schien mir schwierig und es kam mir vor, dass das Gebet des Verstandes aus der Philokalia leichter wäre. Aber ich verstand, dass die zwei Weisen der Ausübung sich gegenseitig nicht widersprechen, sondern sie sind das selbe Geistige HINAUFSTEIGEN. Der Verstand, nach der Philokalia, darf sich nicht fixieren-darf nicht im Verstand selbst verharren, sondern im GEIST ÜBER dem Verstand, so wie auch das VERHARREN in der VERNEIGUNG-ANBETUNG Abba- des Einsiedlers war.
Viele klagen, dass dieses schwer zu verstehen ist. Das ist wahr. Es bedarf vieler Praxis und eines Geistigen VATERS, der dir RATSCHLÄGE gibt, der dich ”aufmerksam” macht und dich ”anspornt”, dich ermutigt, mit Entschlossenheit den ”WEG” zu gehen.
Jeder Mensch ist ein ”besonderer” im Verhältnis zu dem anderen, er ist komplex, und die Geistigkeit hat für jeden ihre Besonderheiten.
Insbesondere für uns, die Menschen von heute, da die jungen Menschen einen sehr schwachen Charakter haben und mit schweren Leidenschaften sogar von Kindheit an behaftet sind, ist die Geistigkeit schwer und kompliziert.
Der Geistige Vater wird viele mit ”Geduld” gewinnen. Die sogennanten Jünger kommen und gehen und, immer wieder angenommen, werden schließlich aus ihnen Gute Jünger ”ausgewählt”. Auch manche mittelmässige Geistige Väter werden durch die Guten Jünger geformt und tüchtige Väter werden.
Du musst nicht vor deinem Geistigen Vater ”fliehen”, auch wenn er ”Geistig Schwächer” ist, sondern sei du ein Guter Jünger und so wird die GNADE die Vergeistigung in beiden Richtungen bewirken.
Die übertriebenen Ansprüche sind falsch. Die ohne Geduld und GLAUBEN an die GÖTTLICHE GNADE werden erfolglos herumlaufen und nie das Gesuchte finden.
Ich habe all dieses berichtet, vielleicht auf eine mehr ”neugefassten” Weise, als es sich in der Tat zugetragen hat. Ich habe versucht, ”die Grundlage” der Situationen wiederzugeben, auch wenn ich die Art, sie zu berichten, mir entsprechend verwandelte. Ich konnte nicht die Einfache und direkte ”Sprache” des Einsiedlers bewahren, aber ich habe mich bemüht, wenigstens einigermaßen seine spezifische Weise zu erhalten, die für mich eine wahre Offenbarung war.
Abba der Einsiedler war für mich Kreuzigung und AUFERSTEHUNG, und die GNADE seiner Geistigkeit PRÄGTE sich meinem Wesen EIN.
Wahrhaftig sehe ich ihn an als meinen Geistigen Abba, der mich ins Leben GEBAR aus WASSER und GEIST.

Mein Abba, mein Abba,
Auch wenn ich noch so unwürdig bin,
Werde ich DICH VEREHREN
In EWIGKEIT,
Als meinen VATER,
Der mich machte
Zu einer GABE an GOTT.

Hieromönch Ghelasie Gheorghe
Hl. Kloster FRĂSINEI,
März, 2001


(der Text ist erschienen im Buch ”Abba Ghelasie, der Gott-Sprechende”, Verlag Platytera, Bucharest, 2005, S. 30-55; Übersetzung aus dem Rumänischen ins Deutsche von Monica Lassarén).

Copyright: Platytera Verlag

Die Rumänische Version
befindet sich hier.

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